Eröffnungsmusik: Lee Buddahs ´Im 80sten Stockwerk´. Ein Auto heizt durch ein Parkhaus. Zum Dach. Dann, nur ein Moment, ein Vorgeschmack. Ein kurzes Lachen der angekratzen Stimme von Jessica Schwarz – und die Gewissheit: es wird gut werden.

Worum es geht? Ich zitiere Daniel Brühl zu Beginn des Films in einer kruden Selbstdarstellung: „Ich bin Daniel. Ich bin 19. Ich hab grad mein Abi bekommen. Und ich hab noch nie mit ´nem Mädchen geschlafen. Auch noch nie eins geleckt, noch nicht mal in Ruhe angefasst. Ich weiß nix, ausser das, was ich von Dennis weiß. Und bald sind die Mädchen Frauen. Und was bin ich dann?“

Der Vorhang öffnet sich. Im Grunde eine [hier großen Dramatiger einfügen]´sche Abhandlung in moderner Form, ja in aktueller Form. Die Coming-of-Age-Filme als Bestandteil der letzten Jahre nationaler Kinokultur.

Opening-Credits mit NOFX – das zeigt Direktheit und Lebendigkeit. Zwischendrin ein Film. Am Ende ein Resümee: Man könnte ´Nichts bereuen´ wg. seiner leichthändigen Erzählweise, seinen detailgenauen Abbildungen des präadoleszenten Sich-Verhaltens, den poetischen Zwischenschnittten, der intermedialen Reflexion im Film, seinem unkomplizierten Sprachgebrauch lieben……oder wg. Jessica Schwarz. Ich hänge an ihren Lippen, wenn sie spricht, verehre ihren unbändigen Stolz, verhungere an ihrem unnahbaren Geschick…

Und es ist doch erstaunlich. Ich hatte das Glück Jessica Schwarz einmal persönlich begegnen zu können. Ohne Kamera ein durchaus interessantes, aber nicht ungewöhnliches Mädchen. Doch dann, wenn die Kamera angeht, das Licht gesetzt ist, und sie sich im Kameraauge befindet, ist alles anders. Plötzlich umgibt sie eine unerklärliche Aura von mystischer Dimension, die Pforten der Allegorie öffnen sich für sie, die spielerische Beschwörung nimmt ihren Lauf… Juchuuh! Ein bisschen Leben im Kino.

Trailer: http://www.nichtsbereuen.de/